Präventionsprojekt für pädophile Jugendliche - Berliner Charité bietet 100 Therapieplätze

Während der Pubertät sollen sich pädophile Neigungen besser kontrollieren und bewältigen lassen

Von Dörte Rösler
7. November 2014

An der Berliner Charité läuft ein bundesweit einmaliges Präventionsprojekt für pädophile Jugendliche an. Die Klinik gilt bereits als Kapazität in der Therapie von erwachsenen Pädophilen, in einer einjährigen Behandlung sollen nun auch Heranwachsende frühzeitig Hilfe bekommen.

Therapieplätze beschränkt

Die Anzahl der Therapieplätze ist auf 100 beschränkt, das Familienministerium beteiligt sich mit 700.000 Euro an dem zunächst für drei Jahre angesetzten Projekt. Neben Einzelgesprächen ist auch geplant, die Familie der Betroffenen in die Therapie einzubeziehen. Anders als in der Behandlung von Erwachsenen sind Medikamente nicht vorgesehen.

Pädophile Neigungen bewältigen

Nach Schätzungen von Experten hat ein Prozent der Männer pädophile Neigungen. Bei 80.000 Jugendlichen in Berlin sind demnach 800 junge Männer betroffen. Während der Pubertät, so hoffen die Psychologen, lassen sich die Hirnstrukturen noch einfacher verändern. Die Jugendlichen könnten deshalb leichter lernen, ihre Neigung zu bewältigen und sexuelle Wünsche gegenüber Kindern zu kontrollieren.