Premiere in Südafrika: Zwei Männer feiern Homo-Ehe nach alten Stammesriten

Von Nicole Freialdenhoven
22. April 2013

Offiziell gibt es in Südafrika bereits seit 2006 die gleichgeschlechtliche Ehe, die es Homosexuellen erlaubt, ihren Partner zu heiraten. Für afrikanische Verhältnisse ist Südafrika damit eines der progressivsten Länder des Kontinentes. Doch bislang war die Homo-Ehe lediglich mit dem Gang aufs Standesamt verbunden. Ein Paar schnitt jetzt einen weiteren alten Zopf ab - und traute sich nach den uralten traditionellen Riten ihrer Stämme.

Thoba vom Volk der Zulu und Tshepo vom Volk der Tswana hatten sich vor fünf Jahren in Durban kennengelernt und waren später in Johannesburg ein Paar geworden. Die Riten ihrer Völker waren beiden jedoch sehr wichtig und so wollten sie mit ihrer Hochzeit ein Zeichen setzen: Auch die traditionellen Stämme seien zur Modernisierung fähig. So wurde bei der Hochzeit ein Bulle geschlacht und und zu afrikanischen Trommeln getanzt. Das Hochzeitsfoto zeigt Thoba und Tshepo ganz traditionell mit Gewändern aus Fellen und mit Speeren in der Hand.

Die Verwandten des Paaren hatten keine Probleme mit der Hochzeit - über 300 Freunde, Verwandte und Bekannte kamen zum großen Fest und selbst ein Fernsehsender berichtete unter dem Titel "My Big Fat Gay Zulu Wedding" über das Ereignis. Für Südafrika ein weiterer wichtiger Schritt der Gleichberechtigung, von der andere afrikanische Länder nur träumen können.