Problematischer Lungenhochdruck: Bessere Früherkennung mit Ultraschall

Von Nicole Freialdenhoven
7. Januar 2014

Bei einer krankhaften Verengung der Blutgefäße in den Lungen muss das menschliche Herz dauerhaft Höchstleistungen erbringen um die entsprechenden Gefäße mit ausreichend frischem Blut zu versorgen. Die Medizin spricht in diesem Fall von Lungenhochdruck.

Solange das Herz bei körperlicher Anstrengung und Sport eine weitere Steigerung der Pumpkraft erreicht, geht von diesem Zustand keine Gefahr aus. Arbeitet das Herz jedoch im Normalzustand schon "am Anschlag" ohne, dass eine weitere Steigerung möglich ist, leiden die Betroffenen unter einem deutlich erhöhten Sterberisiko.

Dies erkannten Mediziner der Uniklinik Heidelberg nun nach Abschluss einer Langzeitstudie, bei der 124 Patienten mit Lungenhochdruck über einen Zeitraum von mehreren Jahren beobachtet wurden. Alle Betroffenen litten unter einer stark eingeschränkten Funktion der rechten Herzkammer.

So funktioniert der Test zur Früherkennung

Sie mussten mehrere Minuten auf einem Fahrradergometer radeln, während die Ärzte per Ultraschall den Blutdruck in der wichtigsten Lungenarterie beobachteten. Bei 58 Patienten zeigte sich eine noch ausreichende Kraftreserve, bei der der Blutdruck um mindestens 30 mmHg anstieg, während 66 Patienten diesen Wert nicht erreichen konnten.

Bei der anschließenden Langzeitbeobachtung stellte sich heraus, dass die Patienten mit ausreichender Kraftreserve zu 89 Prozent mindestens vier weitere Jahre überlebten, während die Überlebensrate bei den Patienten ohne Kraftreserve lediglich 48 Prozent betrug.

Die neue Testmethode der Mediziner kann in Zukunft dazu beitragen, Risikopatienten schneller zu identifizieren und so eine intensivere medizinische Betreuung zu gewährleisten.