Prostatakrebs-Screening: Bei niedrigem PSA-Wert hat Mann viele Jahre Ruhe

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2014

Das Screening gegen Prostatakrebs ist bereits seit Jahren umstritten. Diverse Studien zeigten bereits, dass nur einer von 1.000 Männern wirklich davon profitiert und ein tödlicher Tumor verhindert wird. Dagegen wirdsieben von 1.000 Männern aufgrund von unnötigen Folgeeingriffen, wie etwa einer Biopsie, geschadet.

Nur Männer mit erhöhtem Risiko sollten zum Screening gehen

Das ungünstige Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko ließe sich einem US-Forscherteam zufolge aber verbessern, wenn wirklich nur Männer mit einem hohen Risiko überhaupt zum Screening gehen. Doch woher soll man vorher wissen, wann das Risiko für einen Mann hoch genug ist, damit sich der Gang zum PSA-Test lohnt? Die Forscher haben dafür die Daten einer Langzeituntersuchung ausgewertet und geben nun eine Antwort.

An der Studie hatten 268 Männer teilgenommen, deren medizinischen Werdegang man über 16 Jahre hinweg nachvollziehen konnte. Ihrer Analyse zufolge lohnt sich der erste Gang zum PSA-Test dann, wenn ein Mann zwischen 40 Jahren und 50 Jahren alt ist. Ab da kann man aufgrund des Alters von einem Risiko sprechen. Fällt der erste Test dabei negativ aus, da die PSA-Werte angemessen niedrig sind, benötigt der untersuchte Patient für die nächsten zehn Jahre keinen weiteren Test.

Bisher gehen in den USA ältere Männer einmal jährlich zum Screening

Der ermittelte Wert sollte laut Studie dafür unter 1 ng/ml liegen. Erst nach einem Jahrzehnt kann man dann wieder davon ausgehen, dass das Risiko hoch genug ist, dass sich ein weiteres Screening lohnt. Bisher geht man in den USA davon aus, dass ältere Männer auch bei einem negativen Befund einmal im Jahr zum Test gehen sollten.

Liegt der Wert dagegen über 1 ng/ml, ist das Risiko auf einen aggressiven Tumor um den Faktor fünf erhöht. Dieses Risiko rechtfertigt durchaus, dass weitere Diagnoseschritte wie eine Biopsie erfolgen sollten.