Protest eines Berliners wegen Fashion Week auf dem Bebelplatz in Berlin

"1933 Bücherverbrennung - 2010 Modeparty" - Proteste durch Berliner Einwohner

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
30. Januar 2010

Auf dem Bebelplatz in Berlin Mitte fand am 10. Mai 1933 unter der Losung "Wider den undeutschen Geist" die Bücherverbrennung statt. Im Jahr 1995 wurde dort ein Denkmal errichtet, was aus einem 5x5x5 Meter großen unterirdischen Raum - der in den Bebelplatz eingelassen, aber durch eine Glasplatte verschlossen ist - besteht.

An den Wänden des vollständig weiß getünchten Raumes befinden sich leere Regale für 20.000 Bände, die an den Zustand in der Alten Bibliothek nach der Plünderung erinnern sollen.

Jetzt fand dort auch die Fashion Week 2010 statt, eine Modemesse mit vielen Programmpunkten und mehr als 23.000 Besuchern.

Führen Proteste zur letzten Fashion Week am Bebelplatz?

Dagegen hat der 64-jährige Philipp Heinisch protestiert, indem er auf einem Stuhl vor dem Denkmal, das an die Bücherverbrennung erinnern soll, mit einem Plakat "1933 Bücherverbrennung - 2010 Modeparty" sitzt und so die Menschen auf das Denkmal aufmerksam macht. Der Vater von Philipp Heinisch war seinerzeit Maler und malte auch Porträts von Juden. Er selber war früher Anwalt, heute ist er als freier Maler und Künstler tätig.

Gegen die Modenschauen auf dem Bebelplatz haben auch die Jüdische Gemeinde von Berlin sowie Vertreter der CDU protestiert. Somit dürfte auf dem Bebelplatz dieses Jahr eventuell die letzte Fashion Week stattgefunden haben.

Passend zum Thema