Psoriasis-Arthritis oder rheumatoide Arthritis? Kapillaroskopie sorgt für Klarheit

Von Cornelia Scherpe
10. März 2014

Auch wenn man oft allgemein von "der Arthritis" spricht, gibt es viele verschiedene Unterarten der Gelenkentzündung. Zwei davon sind die "Psoriasis-Arthritis" (kurz PsA) und die "rheumatoide Arthritis" (kurz RA).

In beiden Fällen leiden die Gelenke durch Entzündungen, doch der Arzt muss sie auf verschiedene Weise behandeln. Dabei entsteht in der Praxis das Problem, dass sich die RA und die PsA bei der Diagnose schwer voneinander unterscheiden lassen. Sogar der Nachweis von Antikörpern im Blut bringt den Arzt nicht weiter, da die bei einer RA immer vorhandenen Antikörper durchaus auch bei PsA vorliegen können.

Neue Möglichkeit der Differenzierung anhand der kapillarpermeabilität

Forscher aus Italien haben nun eine Möglichkeit gefunden, wie die Differenzierung dennoch funktionieren kann. Dafür muss man auf die sogenannte "Kapillaroskopie" zurückgreifen. Dabei wird die Nagelfalz am Finger untersucht. Die dort vorhandenen Kapillaren lassen sich gut analysieren.

Die Forscher haben herausgefunden, dass sich bei PsA und RA das Erscheinungsbild dieser Blutgefäße unterscheidet. Zunächst einmal ist bei beiden Krankheiten die sogenannte "Kapillarpermeabilität" im Vergleich zu gesunden Menschen verändert. Der Arzt bezeichnet damit die Durchlässigkeit, die die Kapillaren haben. Sie müssen eine gewisse Durchlässigkeit besitzen, damit Wasser und Stoffe aus dem Blutgefäß hinaus und hinein transportiert werden können. Diese Durchlässigkeit ist bei RA und PsA gestört. Die Störung wirkt sich aber bei beiden Krankheiten nicht gleich auf das Erscheinungsbild der Kapillaren aus und daher kann die Kapillaroskopie Antwort darauf geben, ob eine RA oder PsA vorliegt.

Allgemein kann man sagen, dass Patienten mit PsA auffallend viele gewundene Kapillaren besitzen und diese eine deutlich verkleinerte Kapillardichte aufweisen. Nun müssen weitere Studien mit Freiwilligen zeigen, wie treffsicher diese Diagnoseform ist.