Psychische Probleme verkürzen die Lebenserwartung stärker als Rauchen

Von Nicole Freialdenhoven
26. Mai 2014

Psychische Störungen wie Depressionen, Schizophrenie, Anorexie und Alkoholismus können die Lebenserwartung stärker verkürzen als das Rauchen, das seit Jahren mit zahllosen Gesundheitskampagnen und Vorschriften heftig bekämpft wird. Dies ermittelten britische Forscher, die sich nun ähnlich öffentlich wirksame Kampagnen für psychologische Probleme wünschen.

Bezahlen Raucher ihr Laster mit einem zwischen acht und zehn Jahre kürzeren Leben, sind es bei Suchterkrankungen bis zu 24 Jahren. Auch Depressionen und Schizophrenie kosten die Betroffenen mehrere Lebensjahre.

Ausschlaggebend sind nach Ansicht der Wissenschaftler mehrere Gründe, darunter eine erhöhte Selbstmordrate, die die durchschnittliche Lebenszeit entsprechend absenkt. Andererseits ziehen mentale Probleme häufig körperliche Probleme nach sich, darunter Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Da psychisch Kranke noch immer stigmatisiert oder von Ärzten nicht ernst genommen werden, scheuen sich viele von ihnen Hilfe zu suchen. Die Forscher wollen nun ein größeres Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken schaffen, so dass psychischen Krankheiten eine ähnliche Aufmerksamkeit zuteil wird wie dem Rauchen.