Psychischer Stress Auslöser für Tinnitus: Ängste verstärken das Problem

Von Nicole Freialdenhoven
2. September 2014

Ein Tinnitus kann dem Betroffenen das Leben zur Hölle machen: Das andauernde Pfeifen im Ohr lässt sich nicht abschalten, raubt den Schlaf und führt häufig sogar zu Depressionen.

Die ohnehin nicht einfache Therapie wird zusätzlich noch erschwert, wenn die Patienten unter Ängsten vor einem dauerhaften Hörverlust leiden oder unbeeinflussbare Ursachen hinter dem Tinnitus vermuten. Darauf weisen HNO-Ärzte hin, die sich generell zunächst um die Versachlichung des Themas bemühen.

Tinnitus entsteht nicht über Nacht

Zwar kann chronischer Stress, zum Beispiel durch Überbelastung am Arbeitsplatz, tatsächlich einen Tinnitus auslösen, doch das Problem entsteht nicht über Nacht. Oft liegt ein Lärmtrauma zugrunde, das sich bereits vor längerer Zeit ereignete, ohne dass es zu merkbaren Schäden kam.

Erst wenn erneut eine traumatische Situation entsteht - erneuter Lärm, plötzlicher Schmerz, akuter Stress oder Schlafstörungen, reagieren die Nervenzellen: Sie erzeugen dann eine akustische Wahrnehmung, die nicht wirklich existiert, ähnlich dem Phantomschmerz.

Keine zu große Angst vor Folgeschäden

Ein dauerhafter Hörverlust entstehe durch Tinnitus nicht, geben HNO-Ärzte Entwarnung. In der Behandlung wird nach dem Auslöser für das Lärmtrauma gesucht und mit Hilfe einer Verhaltenstherapie gegen gesteuert. Geräuschübungen oder eine bessere Schlafhygiene können ebenfalls dazu beitragen, dass der lästige Tinnitus wieder verschwindet.