Psychologen erforschen, warum Menschen an das Schicksal glauben

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Jedem Menschen ist es wohl schon einmal passiert, dass er eine unschöne Situation als Werk des Schicksals bezeichnet hat. Viele versuchen auch, mit diesem zu verhandeln und durch gute Taten das Schicksal gnädig zu stimmen. Doch warum neigen wir dazu, an eine so abstrakte Sache wie das Schicksal zu glauben? Dieser Frage sind US-Psychologen nachgegangen und präsentieren nun ihre Ergebnisse.

In einem Versuch wurden Probanden in zwei Gruppen unterteilt. Die erste bekam das klare Gefühl vermittelt, dass sie auf ein Ereignis keinen Einfluss nehmen können. Dabei ging es zum Beispiel um einen Schwangerschaftstest. Die andere Gruppe bekam eine gewisse Kontrolle, indem sie aktiv werden konnte. Hier ging es um Situationen wie ein Bewerbungsgespräch. Dabei konnten alle im Vorfeld recherchieren und sich gezielt vorbereiten. Beide Gruppen bekamen das Angebot, sich an einer gemeinnützigen Arbeit zu beteiligen.

Hier waren besonders die Probanden der ersten Gruppe bereit dazu. Sie wollten offenbar durch eine gute Tat das Schicksal bestechen. Dieser Versuch hilft einem Menschen, sich trotz einer unkontrollierbaren Situation besser zu fühlen. Es ist befriedigender, als nichts zu tun und offenbar besitzen die meisten Menschen den bewussten oder unbewussten Gedanken, dass gute Taten auf das eigene Leben zurückfallen.