Radioaktive Strahlung - Wirkungsweise und Grenzwerte

Wann eine Strahlenkrankheit entsteht und wie sie sich auswirkt

Von Frank Hertel
16. März 2011

Die dramatische Situation rund um das außer Kontrolle geratene Kernkraftwerk im japanischen Fukushima weckt in vielen Menschen die Frage danach, was radioaktive Strahlung mit ihnen anstellen kann.

Gefährlich ist das Radionuklid Iod 131. Es ist ein sogenannter Beta-Minus-Strahler. Das heißt, aus dem Nuklid schießen permanent Elektronen in die Umgebung. Wenn diese Strahlung auf einen menschlichen Körper trifft, schießt sie Elektronen aus der Hülle der biologischen menschlichen Moleküle. Zurück bleiben beschädigte Moleküle, auch eine beschädigte DNA. Bei geringer Strahlenbelastung kann der Körper die Schäden selbst reparieren.

Normale Strahlenbelastung in Deutschland sehr gering

Das Bundesamt für Strahlenschutz teilt mit, dass die normale Strahlenbelastung in Deutschland pro Jahr bei 2,1 Millisievert liegt. Ab 250 Millisievert kann die Strahlenkrankheit entstehen. Sie äußert sich zunächst durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. In Tschernobyl sind, nach Angaben der IAEO, insgesamt 56 Menschen an der Strahlenkrankheit verstorben.

20 Jahre nach dem Reaktorunfall dort, sind in den betroffenen Gebieten die Krebsraten um 40 Prozent erhöht. Ab 200 Millisievert kann es Spätfolgen wie Leukämie (Blutkrebs) geben. Eine kurzzeitige Dosis von 4 Sievert gilt als tödlich. Gegen die schädliche Wirkung des Iod 131 kann die Einnahme von Iod-Tabletten helfen. Sie muss aber vor der Kontamination und über einen längeren Zeitraum erfolgen.