Rätsel gelöst: Wie kann ein Panda 12 Kilo Bambus am Tag essen?

Besondere Körpereigenschaften und ein Enzym-Bakterien-Mix unterstützen den Bärenhunger

Von Frank Hertel
19. Oktober 2011

Der süße Panda-Bär gibt der Wissenschaft ein großes Rätsel auf: Wie schafft er es, 12 Kilogramm Bambus am Tag zu verspeisen?

Das tun die lustigen Bären nämlich, obwohl sie gar nicht die entsprechenden Gene von Pflanzenfressern, sondern die von Fleischfressern haben. Außerdem ist ihr Darm für einen so extremen Pflanzenfresser eigentlich viel zu kurz.

Fleißige Clostridium-Bakterien

Lifing Zhou arbeitet im Institut für Zoologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er berichtet über seine Studien in Bezug auf dieses Rätsel in der aktuellen Ausgabe des US-Magazins "PNAS". Zhou hatte den Kot von wildlebenden und gefangen Panda-Bären genau untersucht und dabei eine bestimmte Bakterienart gefunden, die dem Tier das Verspeisen von solchen Bambus-Unmengen gestattet.

Es handelt sich um sogenannte Clostridium-Bakterien. Gemeinsam mit spezifischen Enzymen geklingt es diesen Bakterien, die Zellulose zu knacken, den Bambus also zu verdauen.

Körperliche Eigenschaften

Allerdings, so betont Zhou, verdauen die Panda-Bären in der Regel nur etwa 17 Prozent der verzehrten Menge, den Rest scheiden sie unverdaut aus. Außderdem würden dem Panda-Bären der massive Schädel und die besonders starken Mahlzähne ein Leben als reiner Bambus-Esser ermöglichen, so der chinesische Forscher.