Rauchen und Passivrauchen schaden dem Hörvermögen: Alkohol schadet dagegen nicht

Von Nicole Freialdenhoven
29. August 2014

Starke Raucher haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe der Zeit ihr Hörvermögen einzubüßen. Alkohol hat dagegen keinen negativen Einfluss. Zu diesen Erkenntnissen kamen britische Forscher der Universität Manchester, die die Daten von rund 164.000 Personen zwischen 40 und 69 Jahren analysierten, die in der britischen Biobank gespeichert sind.

Als Ex-Raucher zum besten Gehör

Alle Personen hatten sich einem Hörtest unterzogen, bei dem Sprache vor Hintergrundgeräuschen erkannt werden muss. Ihre Testergebnisse wurden mit einer Gruppe normalhörender Teilnehmer zwischen 18 und 29 Jahren verglichen.

Dabei stellten sie fest, dass regelmäßige Raucher im Schnitt ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko hatten, schlecht zu hören. Besonders gut schnitten dabei Ex-Raucher ab, die sogar besser hörten als Menschen, die nie geraucht hatten. Die Forscher führen dies aber auch auf den oft sehr gesunden Lebensstil von Ex-Rauchern zurück.

Verbesserung des Hörvermögens durch Alkohol in Maßen

Bei den Alkoholkonsumenten gab es dagegen eine Überraschung: Alkohol hatte nicht nur generell keine negative Auswirkung auf das Hörvermögen, Menschen die regelmäßig in Maßen Alkohol tranken (vor allem zum Essen) hörten sogar besser als Abstinenzler.

Bei den Rauchern stieg der Hörverlust parallel zum Zigarettenkonsum: Je mehr und je länger sie geraucht hatten, umso stärker war der Hörverlust. Dabei waren nicht nur die Raucher selbst betroffen, sondern auch die Passivraucher in ihrem Dunstkreis: Auch bei ihnen zeigte sich ein um 1,28 erhöhtes Risiko Hörschäden zu erleiden.