Regeländerungen beim Fußball sind extrem selten

Von Ingo Krüger
10. Juli 2012

Regeländerungen sind im Fußball selten. Nur alle paar Jahre greifen die acht Mitglieder des International Football Association Boards (IFAB) in die Gesetzgebung ein und beschließen eine Neuerung, so wie jetzt die Einführung technischer Hilfsmittel für Schiedsrichter.

Häufig waren die Torhüter von Regeländerungen betroffen. Seit 1909 müssen sie ein farblich anderes Trikot als ihre Mannschaftskameraden tragen. Drei Jahre später verloren sie das Recht, auch außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand zu spielen. 1992 entschied das IFAB, dass Torwarte bei Rückpässen ihrer Mitspieler die Bälle nicht mehr mit der Hand aufnehmen dürfen.

Für Zuschauer von großer Bedeutung war die Neuerung des Jahres 1970. Seitdem können sie gut erkennen, wenn ein Unparteiischer einen Spieler verwarnt oder vom Platz stellt, denn das IFAB führte Gelbe und Rote Karten ein. Den Schiedsrichter selbst gibt es übrigens erst seit 1891. Vorher einigten sich die Spieler ohne Hilfe eines Unparteiischen.

Auch die Ein- bzw. Auswechslung von Spielern unterlag im Laufe der Zeit einigen Änderungen. 1968 war erstmals der Austausch verletzter Akteure erlaubt, laut Regel aber nur der Torwart und ein Feldspieler. Später durften zwei Spieler gewechselt werden, heute sogar drei.

1925 und 1990 ordnete das IFAB die Abseitsregel neu. Bis Mitte der 20er-Jahre musste der Schiedsrichter schon auf Abseits entscheiden, wenn weniger als drei verteidigende Spieler im Moment der Ballabgabe näher zur Torauslinie standen als ein eigener Mitspieler. Seitdem gibt es Abseits nur bei weniger als zwei gegnerischen Spielern.

1990 war nicht nur das Jahr, in dem Deutschland zum bislang letzten Mal den Weltmeistertitel feiern durfte, sondern auch das Jahr, seitdem gleiche Höhe bei der Ballabgabe kein Abseits mehr bedeutet.