Regelhüter im Fußball gegen Videobeweis, aber für Mehrfachbestrafung, Turban und Schleier

Von Ingo Krüger
4. März 2014

Verhindert ein Spieler durch ein Foul eine klare Torchance, so erhält er weiterhin die Rote Karte. Geschieht dies im eigenen Strafraum, gibt es zusätzlich einen Elfmeter für den Gegner. Außerdem bekommt der des Feldes verwiesene Akteur noch eine Spielsperre.

Kritik an Mehrfachbestrafung durch die UEFA

Nicht wenige Aktive und Trainer halten diese Mehrfachbestrafung für überzogen, selbst der Präsident des europäischen Fußballverbandes UEFA, Michel Platini, meinte, dass dies zu viel sei. Auch Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), outete sich als Gegner der Mehrfachbestrafung. Er vertrat in einem Interview die Ansicht, dass sie eine der größten Ungerechtigkeiten des Regelwerks sei.

Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) sind jedoch anderer Ansicht. Das aus acht Personen bestehende Gremium (vier FIFA-Mitglieder und je ein Vertreter der Verbände aus England, Schottland, Wales und Nordirland), das sich einmal im Jahr trifft, hält weiterhin an der Mehrfachbestrafung fest. Torhüter und Feldspieler sollen den Platz verlassen müssen, wenn sie den gegnerischen Stürmer mit einem Foul am Torschuss hindern.

Videbeweise sollen weiterhin nicht zugelassen werden

Den Videobeweis, wie etwa beim Rugby, will das IFAB nicht zulassen. Der Charakter des Fußballspiels würde dies nicht zulassen, teilten die Regelwächter mit.

Erlaubt hat das IFAB dagegen das Tragen von Turban und Schleier auf dem Platz. Dies gilt für Frauen und Männer. Im letzten Jahr hatte der kanadische Fußballverband CSA einen entsprechenden Antrag gestellt, da Anhänger der Sikh-Religion in der Provinz Quebec mit Turban antreten wollten. Botschaften oder Fotos auf der Spielkleidung oder T-Shirts, die unter dem Trikot getragen werden, sind indessen verboten.