Rekord-Arbeitslosigkeit in Griechenland wird voraussichtlich in den nächsten 20 Jahren nicht besser

Von Melanie Ruch
3. September 2013

Die Arbeitslosenquote in Griechenland ist mit derzeit 27,6% so hoch wie nie und bis die Arbeitslosigkeit in dem hochverschuldeten Land wieder unter 10% fällt, werden aller Voraussicht nach noch mindestens 20 Jahre vergehen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind schon jetzt katastrophal.

In den letzten vier Jahren haben griechische Arbeitnehmer auf Grund der harten Sparpolitik des Landes insgesamt rund 41 Milliarden Euro ihres Einkommens verloren. Ihre Kaufkraft ist dadurch auf das Niveau von vor 14 Jahren gesunken. Ob und wie man den Griechen erneut finanziell aushelfen kann, wird von den übrigen EU-Mitgliedern derzeit heiß diskutiert.

Dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble zufolge, beträgt Griechenlands Finanzlücke mit dem Ende des zweiten Hilfspakets zum Jahresende noch immer rund 4,5 Milliarden Euro. Eine Rekapitalisierung von Griechenlands Banken durch den Euro-Rettungsfonds ESM lehnt Schäuble aber nach wie vor ab.

Einen kleinen Lichtblick gibt es dennoch: im ersten Halbjahr 2013 hat Griechenland einen Überschuss von 2,6 Milliarden Euro eingenommen. Bei diesem sogenannten Primärüberschuss werden die Zinsausgaben für Schulden allerdings nicht berücksichtigt. Bis der Haushalt in Griechenland wirklich ausgeglichen ist, werden noch einige Jahre vergehen.