Rekordsumme bei Auktion erzielt: "Titanic-Geige" wechselt für über eine Million Euro den Besitzer

Von Heidi Albrecht
21. Oktober 2013

Es sind bereits einhundert Jahre vergangen, als das wohl berühmteste Kreuzfahrtschiff bei seiner Jungfernfahrt in Nacht vom 14. auf den 15 April 1912 unterging. Seit jeher zeigen sich die Menschen von der Geschichte der Titanic bewegt und bei Versteigerungen von Objekten des Schiffes wurde schon immer rekordverdächtige Summen erzielt.

Als nun aber beim britischen Auktionshaus Henry Aldridge & Son die Geige des Orchesterchef Wallace Hartley zur Versteigerung stand, wurden alle Erwartungen weit übertroffen. Als Einstiegsgebot wurden 50 Pfund angesetzt. Bereits nach wenigen Minuten schoss der Wert auf weit über 350.000 Pfund. Die Stimmung war elektrisiert, als sich schließlich zwei Telefonbieter einen erbitterten Kampf lieferten. Den Zuschlag erhielt am Ende ein britischer Sammler, der die Geige für unglaubliche 900.000 Pfund erstand. Das entspricht 1,06 Millionen Euro.

Der Wert des Instrumentes wurde zwischen 200.000 und 300.000 Pfund geschätzt, nachdem die Echtheit bestätigt worden war. Angefertigt wurde diese Geige den Vermutungen nach um 1880 in Dresden oder Berlin und sie war ein Geschenk der Verlobten von Wallace Hartley. Dies ist bis heute auf einer kleinen, silbernen Tafel an der Geige nachzulesen.

Der Orchesterchef Wallace Hartley hatte, wie weitere 1.500 Menschen, das Unglück nicht überlebt. Seine Leiche wurde zehn Tage nach dem Untergang geborgen. Am Rücken war die Geige in einem ledernen Geigenkasten befestigt. Zunächst wurde sie der Verlobten übergeben. Nach ihrem Tod begann jedoch eine Odyssee, welche schließlich nun bei dieser Auktion ihr Ende fand.