Retinoblastom bei Kleinkindern: Eltern können Tumor mit Hilfe einer Kamera selbst erkennen

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2013

Das Retinoblastom ist eine seltene Form des Augenkrebses, die bei Kleinkindern in den ersten Jahren auftritt und unbehandelt zum Tod führen kann. Verantwortlich für Erkrankung sind bestimmte Gen-Mutationen auf einem Chromosom. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 60 Babys mit einem Retinoblastom geboren. Wird der Tumor frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Heilungschancen extrem gut: Rund 95% der erkrankten Kinder werden vollständig geheilt.

Wissenschaftler weisen nun darauf hin, dass Eltern aktiv mithelfen können, ein mögliches Retinoblastom bei ihren Kindern zu erkennen. Dabei genügt es, das Kind mit einer Digitalkamera oder dem Smartphone mit Blitzlicht zu fotografieren. Was bei gesunden Menschen zu roten Augen im Bild führt, kann bei Betroffenen dazu führen, dass die Augen weiß, gelb oder orange erscheinen. Wird eine solche Verfärbung auf den Bildern des Kindes erkannt, sollte es zu einer Untersuchung zum Facharzt gebracht werden.

Die Wissenschaftler hatten in einer Studie Bilder von 7000 Babys analysiert. Von den Kleinkindern, deren Augen im Blitzlicht weißlich oder gelb wirkten, wurden neun mit einem Retinoblastom diagnostiziert, während 19 Kinder trotz der verfärbten Augen gesund waren. Selbst bei einem erst 12 Tage alten Baby konnte auf diese Weise schon ein Tumor erkannt werden.