Richtiges Verhalten bei akuter Angst vor einer HIV-Infektion
Bei Möglichkeit einer HIV-Ansteckung muss innert 72 Stunden gehandelt werden
Die Infektion mit dem HI-Virus kann lebensgefährlich werden. Wer wirklich HIV-positiv ist, sollte schnellstmöglich eine antivirale Therapie beginnen, damit der Ausbruch von Aids verhindert werden kann. Steht bei einem Menschen durch Risikoverhalten akut die Frage nach der Ansteckung im Raum, gilt es sofort und richtig zu handeln.
Gemeinsamer Spritzengebrauch, ein gerissenes Kondom, oder Sex ganz ohne Schutz kann dazu führen, das HIV zum Thema wird. Betroffene sollten durchatmen und ohne Umwege ins Krankenhaus fahren. Panik ist dabei unnötig, denn zwei bis 24 Stunden nach dem fraglichen Infektionszeitraum kann der Arzt eine PEP veranlassen.
Für die Postexpositionsprophylaxe ist es 72 Stunden nach der Infektion zu spät
Diese Abkürzung steht für Postexpositionsprophylaxe und besteht im Verabreichen von Medikamenten. Für einen Monat muss täglich an die Einnahme gedacht werden, danach ist die Sache in den meisten Fällen ausgestanden. Eine PEP muss so früh wie möglich erfolgen, denn spätestens 72 Stunden nach der vermeintlichen Infektion kommt sie zu spät. Wer also erst drei Tage später aktiv wird, muss sich anders verhalten.
Richtiges Verhalten nach mehr als 72 Stunden nach der Infektion
Hier gilt es, ebenfalls den Arzt oder eine Aidsberatungsstelle aufzusuchen und offen über das Problem zu sprechen.
HIV-Test
Ob eine Ansteckung mit HIV erfolgt ist, kann nun nur der HIV-Test zeigen. Dieser kann kostenlos und anonym durchgeführt werden. Allerdings macht des Test erst drei Monate nach dem Infektionszeitraum Sinn, da es solange dauert, bis der Körper messbare Antikörper gegen HIV gebildet hat.
Hilfsangebote von Psychologen annehmen
In diesem Zeitraum gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und Hilfsangebote wahrzunehmen. Betreuer der Aidsberatungsstellen und auch Psychologen helfen den Betroffenen.
Rascher Beginn mit der Therapie
Auf keinen Fall sollte man aus Angst den HIV-Test ausfallen lassen, denn bei einem positiven Resultat muss sofort eine Therapie begonnen werden. Wer den Mut und die Kraft dafür hat, hat trotz HIV eine fast normale Lebenserwartung und kann den Ausbruch von Aids verhindern.
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