Risiko auf Blutkrebs steigt durch Zell-Klone - drei Gene sind dabei gefährlich

Zwei Studien zeigen unabhängig voneinander die drei Leukämie-Risiko Gene "ASXL1", "DNMT3A" und "TET2"

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2014

Blutkrebs, auch Leukämie genannt, ist eine Krebsform des blutbildenden Systems im Körper. Ärzte nennen die Bildung von Blutzellen "Hämatopoese" und dies ist ein sehr komplexer Mechanismus. Am wichtigsten sind dabei die Stammzellen im Knochenmark.

Theorie zur Entstehung von Blutkrebs

Hier beginnt bei einem fehlerhaften Ablauf der Blutkrebs. Doch wie kommt es zu diesen Fehlern? Als Antwort auf diese Frage steht schon länger die Theorie der "bösen Klone" im Raum, von Ärzten "klonale Hämatopoese" genannt. Diese Theorie geht zunächst davon aus, dass Blutkrebs wie alle anderen Krebsformen auch, durch Mutationen beginnt.

Im Körper laufen beständig Mutationen ab, doch die meisten sind harmlos. Einige jedoch bringen das Gleichgewicht durcheinander und führen zu bösartigen Zellen; den Tumorzellen.

Mutationen in Knochenmarksstammzellen

Bei der klonalen Hämatopoese treten die Mutationen direkt in den Knochenmarksstammzellen auf und verändern ein Gen so, dass von den Blutzellen Klone entstehen. Diese Klone haben das Potenzial, die gesunden Blutzellen zu verdrängen und so entsteht Leukämie.

Drei verantwortliche Gene gefunden

Diese Theorie bestätigte sich jetzt durch zwei Studien, die unabhängig voneinander durchgeführt wurden. In beiden Fällen hatte man nach Genen gesucht, die zu diesen Zell-Klonen führen und damit das Risiko auf Blutkrebs steigen lassen. Die Studien fanden dabei genau drei Gene.

Bereits früher hat man nach diesen Genen gesucht und auch viele Kandidaten gefunden. Man konnte bisher aber nicht genau sagen, welche Gene es sind, da man nur Menschen untersuchte, die bereits an Krebs litten. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich aber nicht mehr sagen, welche Mutation der Auslöser und welche Mutationen "nur" Folgeerscheinungen sind.

Leukämie-Risiko steigt bei Mutationen dieser Gene

Die beiden neuen Studien arbeiteten jedoch mit je einem Register, in dem die Daten von damals noch gesunden Menschen standen. So hatte man das Genom im gesunden Zustand untersucht und konnte später nachvollziehen, wer Krebs bekommen hatte.

Dabei standen Studie 1 17.182-Genanalysen und Studie 2 12.380 Daten zur Verfügung. Die drei gefunden Risikogene tragen die Namen "ASXL1", "DNMT3A" und "TET2". Bei wem eines der Gene mutiert ist, dessen Leukämie-Risiko steigt bereits um das 10-Fache.