Rückkehr der Wildtiere: Vertriebene Tierarten kehren nach Deutschland zurück

Von Alexander Kirschbaum
15. Januar 2014

Jahrhundertelang durchstreiften sie die Wälder in Deutschland, bis sie vom Menschen nahezu ausgerottet wurden. Die Rede ist von Wölfen und Luchsen. Mittlerweile werden die wilden Tiere wieder langsam in Deutschland heimisch, mit menschlicher Hilfe.

Wölfe

Rund 20 Wolfsrudel gibt es derzeit in Deutschland, unterwegs sind sie vor allem in den gering besiedelten Gebieten Niedersachsens und Brandenburgs. Wölfe ernähren sich hierzulande von Rehen, Wildschweinen und Rotwild. Da der Rehbestand in Deutschland zu hoch ist, können Wölfe im Ökosystem eine wichtige Regulierungsfunktion einnehmen.

Wolfsrudel haben es überwiegend auf kranke und alte Tiere abgesehen, daher verbessern sie die Gesundheit ihrer Beutepopulationen. Dennoch sehen viele Menschen die Wiederansiedlung von Wölfen nicht gerne. Dabei spielen uralte Ängste eine Rolle, zudem sorgen sich Schäfer um die Sicherheit ihrer Schafe. Eine Gefahr für den Menschen stellen die scheuen Raubtiere hingegen kaum dar.

Luchse

Genau so wenig wie Luchse. Rund 40 Exemplare sind nach 150 Jahren Abwesenheit mittlerweile wieder im Bayerischen Wald und im Harz ansässig. Während die Existenz von Luchsen dem Menschen kaum auffällt, ist der Einfluss eines anderen Wildtieres schon größer.

Biber

Etwa 15.000 Biber leben wieder in Deutschland. Die Nagetiere bauen vor allem in Süddeutschland und an der Elbe ihre Deiche. Für das Ökosystem in Deutschland sind sie unverzichtbar, mit ihrer Arbeit fördern sie die Wiederherstellung von Gewässern.

Wisents

100 Jahre nach ihrer Ausrottung in Westeuropa gibt es hier zu Lande sogar wieder Wisents. Biologen haben im vergangenen Jahr im Kreis Siegen-Wittgenstein neun Tiere ausgewildert. Die kleine Herde wird von den Biologen regelmäßig überwacht und gefüttert. Da Wisents viel Platz brauchen, den sie in Deutschland nicht haben, wird die Zahl der Tiere allerdings klein gehalten.