Russen erobern Hurghada: Wodka und knappe Bikinis beunruhigen Ägypter

Von Dörte Rösler
5. Dezember 2013

Osteuropäer fliegen schon immer gern nach Hurghada. Seit die Deutschen dem Roten Meer aus Furcht vor Unruhen fernbleiben, hat die Russendisko den Badeort fest in der Hand. Einheimische betrachten die Entwicklung mit Sorge.

Reisewarnung scheut russische Gäste nicht

Als das Auswärtige Amt im Juli die ersten Warnungen für Ägypten aussprach, stornierten die meisten Deutschen ihren Urlaub. Auch in Russland riet das Außenministerium von einer Reise nach Ägypten ab. Aber nur 50.000 Bürger waren ängstlich genug, um diesem Rat zu folgen. Die weitaus meisten Touristen ließen sich von ihrem Ägypten-Trip nicht abhalten: von Januar bis Anfang September kamen 1,3 Millionen Russen ins Land.

In Hurghada stammen mittlerweile fast alle Gäste aus Osteuropa, die Läden werben mit kyrillischen Schildern, Clubs locken mit Wodka und Krimsekt. Schon tagsüber wanken betrunkene Russen über die Promenade, begleitet von Frauen in freizügigem Dress.

Ägypter zwiegespalten

Bei Ägyptern sorgt diese Entwicklung für Unbehagen. Zugleich sind sie den Gästen aus Moskau dankbar für ihre Treue. Beobachter fürchten jedoch einen Teufelskreis: je mehr Russen in Hurghada sind, desto weniger andere Europäer werden kommen.