Russlands Anti-Homosexuellen-Gesetz soll auch während der Olympischen Spiele gelten

Von Alexander Kirschbaum
7. August 2013

Russlands Sportminister Witalij Mutko hat angekündigt, dass das heftig kritisierte Anti-Homosexuellen-Gesetz auch bei den Olympischen Winterspielen im nächsten Jahr angewendet werden soll.

Das Gesetz zum Verbot von Homosexuellen-Propaganda hat Russlands Präsident Wladimir Putin im Juni unterzeichnet. Es stellt öffentliche Bekundungen von Homosexuellen über ihre sexuelle Ausrichtung teilweise unter Strafe. Da das Gesetz auch für Ausländer gilt, könnten homosexuelle Athleten bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi mit dem Gesetzgeber in Konflikt geraten.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte ursprünglich angenommen, dass das Gesetz während den Spielen von den staatlichen Behörden außer Kraft gesetzt wird. Einige Athleten äußerten sich besorgt, ein Boykott der Spiele zieht derzeit jedoch noch niemand in Erwägung. Die Athleten würden sehr hart für die Olympischen Spiele arbeiten, ein Boykott brächte keine Veränderung der russischen Politik, teilte etwa der neuseeländische Speedskater Blake Skjellerup mit.