Säureblocker gefährlicher als gedacht? Mittel gegen Sodbrennen könnten Demenz fördern

Ärzte raten bei steigendem Lebensalter die Säureblocker mit vermehrter Rücksicht zu nehmen

Von Cornelia Scherpe
23. Februar 2016

Wer an Sodbrennen leidet, hat in der kleinen Hausapotheke oft klassische Säureblocker wie den Wirkstoff

  • Omeprazol oder
  • Pantoprazol.

Beide zählen zur Gruppe der sogenannten Protonenpumpenhemmer und führen innerhalb kürzester Zeit zu einer Reduktion der Magensäure. Die Beschwerden verschwinden daher in der Regel binnen Minuten. Doch der zu leichtfertige Umgang mit den Medikamenten kann schwerwiegende Folgen haben, wie eine aktuelle Studie zeigt. Offenbar steigt durch die gehäufte Einnahme das Risiko auf eine Demenz.

Steigendes Demenz-Risiko

In der Studie wurde mit rund 73.000 Senioren gearbeitet, die mindestens 75 Jahre alt waren. Sie wurden zu ihrem Medikamentenkonsum der letzten 18 Monate befragt. Gleichzeitig erhob man, wer von den Teilnehmern an Demenz litt. Den Forschern fiel ein deutlicher Zusammenhang auf, wenn die Protonenpumpenhemmer im vergangenen 1 1/2 Jahren vermehrt eingenommen wurden.

Die Gefahr für Demenz stieg dabei um insgesamt 44 Prozent. Da es sich bei der Studie allerdings um eine Beobachtungsstudie handelte, kann man keine weiteren Aussagen über Ursache und Wirkung machen. Die Ärzte raten jedoch bei steigendem Lebensalter die Säureblocker mit vermehrter Rücksicht zu nehmen.

Weitere Nebenwirkungen

Einige andere Nebenwirkungen der Medikamente sind bereits seit einiger Zeit bekannt. So können Säureblocker die Verdauung mit der Zeit beeinflussen und daher zu Mangelerscheinungen bei gleichbleibendem Essverhalten führen. Die Wirkstoffe verändern den Säurewert und verändert daher die Effektivität, mit der Nahrungsbrei verarbeitet wird. Belegt sind Folgeprobleme wie

  • Magnesiummangel oder
  • ein Rückgang an Vitamin B12 im Blut.
  • Sogar Osteoporose kann durch die häufige Einnahme von Säureblockern entstehen, da zu wenig Kalizum über die Nahrung aufgenommen wird.

Tatsächlich unterstützt die Magensäure die Aufnahme des Mineralstoffs und sollte daher nicht auf Dauer mit Blockern gering gehalten werden.