Sauerstofftherapie nach einem Schlaganfall hilft den Patienten

Betroffene sollten nach ihrem Schlaganfall regelmäßig höhere Dosen an Sauerstoff bekommen

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2013

Menschen erhalten nach einem Schlaganfall eine Therapie, damit ihr Gehirn sich so gut wie möglich erholen kann. Neben Übungen für die Motorik gehören auch Sprechübungen hinzu. Doch auch sehr intensives Training bringt nicht in jedem Fall den gewünschten Effekt. Mediziner sind daher ständig bemüht, die Behandlungskonzepte zu verbessern.

Hyperbare Sauerstofftherapie im Test

Die neuste Idee geht hin zur Sauerstofftherapie. Die Betroffenen sollen nach ihrem Schlaganfall regelmäßig höhere Dosen an Sauerstoff bekommen, als sie ihn aus der normalen Atemluft erhalten würden. In einer aktuellen Studie hat sich gezeigt, dass so inaktive aber eben noch nicht zerstörte Nervenzellen wieder reaktiviert werden können. Diese Neuronen haben sich in einer Art Selbstschutz beim Schlaganfall deaktiviert. Sie sind also vom Prinzip her funktionsfähig, doch durch ihren schlafenden Zustand leiten sie keine Impulse weiter.

Diese sogenannte hyperbare Sauerstofftherapie testete man nun bei 59 Betroffenen. Sie alle hatten bereits nach ihrem Schlaganfall für mindestens sechs Monate eine intensive Reha erhalten, doch ihr Zustand schien sich nicht weiter verbessern zu können. Die Hälfte wurde nun für mehrere Stunden und das wiederholt in eine Druckluftkammer geschickt. Dort atmeten sie das zehnfache des normalen Sauerstoffgehaltes der Luft ein.

Schlafende Neuronen erholen sich

Es zeigte sich, dass die schlafenden Neuronen sich durch diese Behandlung wieder erholten und von Neuem zu arbeiten begannen. Ein Fragebogen zu den Fähigkeiten der Patienten zeigte nach zwei Monaten mit fünf Sitzungen pro Woche eine klare Verbesserung gegenüber der Kontrollgruppe. Sie konnten nun auffallend leichter gehen und sich selbst um ihre Körperpflege kümmern. Auch das Sprechvermögen und einige weiteren Lähmungserscheinungen hatten sich unterm Strich verbessert.