Schafskrankheit Scrapie könnte auch für Menschen gefährlich sein

Wisssenschaftler decken Ursache für die sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf

Von Ingo Krüger
19. Dezember 2014

Einer Studie französischer Wissenschaftler mit genveränderten Mäusen zufolge könnte die Schafskrankheit Scrapie auch auf Menschen übertragbar sein.

Dies hielt man bislang für ausgeschlossen. Die Folgen wären genauso verheerend wie bei der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK), der menschlichen Form des Rinderwahns (BSE, bovine spongiforme Enzephalopathie).

Einmal ausgebrochen, endet die vCJK nach wenigen Monaten bis Jahren tödlich.

Menschliche Prionen

Den Forschern gelang der Nachweis, dass Scrapie-Erreger durch Kontakt mit gesunden menschlichen Prionen in den Mäusen ihre Form veränderten.

Sie glichen dadurch den Prionen, die beim Menschen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit hervorrufen. Prionen sind fehlgeformte Eiweiße, die das Gehirn schädigen.

Es handelt sich bei ihnen um organische Gifte mit virusähnlichen Eigenschaften.

Sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Die Wissenschaftler injizierten den Mäusen sechs verschiedene Stämmen von Scrapie-Prionen. Zwar blieben die Nager scheinbar gesund, doch eine Analyse ergab, dass sich im Gehirn der Tiere fehlgefaltete menschliche Prionen gebildet hatten.

Damit war der Nachweis gelungen, dass eine Übertragung der Fehlfaltung stattgefunden hatte. Diese Prionen erwiesen sich zudem als hoch ansteckend.

Sie veränderten in kurzer Zeit ihre Form und ähnelten dadurch stark den Prionen, die beim Menschen vCJK hervorrufen.

Möglicherweise sind sie die Ursache für die sogenannte sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, an der von einer Million Menschen einer erkrankt.