Schimmelpilze im Badezimmer können zum Problem werden

Von Jutta Baur
27. Dezember 2011

In der amerikanischen Fachzeitschrift "Journal of Clinical Microbiology" wurde eine Studie veröffentlicht, bei der die Häufigkeit des Schimmelpilzes Fusarium untersucht wurde. Es zeigte sich, dass sich diese Pilzart vor allem in Abflüssen heimisch fühlt. Fusarium ist zwar in erster Linie ein Pflanzenschädling, jedoch scheint er bei bestimmten Augenerkrankungen eine Rolle zu spielen. Beim gesunden Menschen mit intakter Immunabwehr ist nicht von Infektionen auszugehen. Treten sie dennoch auf, sind solche Pilzerkrankungen schwierig zu behandeln. In der Mitte des vergangenen Jahrzehnts gab es eine Reihe von Fällen, bei denen Kontaktlinsenträger an einer Fusarium-Keratitis erkrankt waren. Ein Drittel der Betroffenen hatte so massive Probleme, dass ihnen eine neue Hornhaut eingesetzt werden musste. Man glaubte anfangs an einen Zusammenhang mit Kontaktlinsen-Reiniger. Mittlerweile scheint aber alles auf eine Kontamination mir Fusarium durch Abgüsse hinzuweisen.

Der Fusarium-Pilz lebt in über 60 Prozent der untersuchten Abflüsse. Dabei handelte es sich um sehr unterschiedliche Gebäude, die man unter die Lupe genommen hatte. Von normalen Wohnhäusern bis zu Bürogebäuden wurden Proben genommen. Noch ist ein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Fusarium und möglichen gesundheitlichen Schwierigkeiten nicht belegt. Die Wahrscheinlichkeit scheint allerdings recht hoch zu sein. Besonders exponierte und geschwächte Personen könnten mit Krankheitszeichen auf den Pilz reagieren. Da die Mitarbeiter an der Untersuchung Biologen waren, sollten weitere Studien mit Medizinern folgen.