Schlaflose Sommernächte im hohen Norden: Vögel bleiben rund um die Uhr aktiv

Von Nicole Freialdenhoven
25. Juni 2013

Wenn im hohen Norden im Juni die Mitternachtssonne scheint, gerät nicht nur die innere Uhr des Menschen aus dem Takt: Auch Zugvögel, die den Sommer in der Arktis verbringen, hadern mit dem Ausbleiben der Dunkelheit. Forscher vom Max Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen befassten sich nun genauer mit dem Leben der Vögel, die zwischen Ende Mai und Mitte Juni in vollständiger Helligkeit in der Arktis die Brutsaison verbringen.

Auffällig war das Verhalten der Graubruststrandläufer und Thorshühnchen, zwei der insgesamt vier beobachteten Vogelarten: Während ein Elternteil die schon gelegten Eier ausbrütet, macht sich der andere Elternteil unermüdlich auf die Suche nach weiteren Fortpflanzungspartnern.

Der brütende Elternteil hielt dagegen einen normalen Tagesrhythmus aufrecht, ebenso wie es die beobachteten Spornammern taten, die monogam leben. Sie orientieren sich bei der Zeitmessung vermutlich an der Intensität des Lichtes und der Temperatur.

Der Sandstrandläufer dagegen gab den gewohnten 24-Stunden-Rhythmus auf und wechselte zwischen kürzeren Phasen der Aktivität und Ruhe. Bei dieser Vogelart kümmerten sich die Männchen und Weibchen zudem beide um den Nachwuchs.