Schlafmangel macht nicht nur müde, sondern unbeliebter und unattraktiv
Übermüdete Menschen werden sozial gemieden - Studie zur Auswirkung von zu wenig Schlaf
Die meisten Menschen kennen nach einer zu kurzen Nacht den morgendlichen Anblick im Spiegel: Man sieht irgendwie verquollen, blass und fast schon krank aus. Diese Selbsteinschätzung teilen die meisten Menschen im sozialen Umfeld und das führt einer aktuellen Studie zufolge zu mehr als nur Mitleid. Der Übermüdete wird sozial eher gemieden.
Es gibt bereits einige Versuche mit totalem Schlafentzug, doch die spiegeln nicht die Realität der Menschen mit Schlafmangel ab. Viel häufiger als gar kein Schlaf ist partieller Schlafmangel, bei dem man zwar jede Nacht etwas Ruhe bekommt, aber die Gesamtzahl an Stunden zu klein ist.
Partieller Schlafmangel führt zu ungesundem Aussehen
Diese Realität wollte man in der Studie abbilden und nahm 25 gesunde Teilnehmer. Sie wurden nach zwei erholsamen Nächten mit je acht Stunden Schlaf gebeten, ein Fotoshooting mitzumachen. Danach erlaubte man ihnen zwei Nächte nur jeweils vier Stunden zu schlafen und wiederholte den Fototermin. Die Bilder wurden im Anschluss 122 Testpersonen gezeigt, die eine Beurteilung abgeben sollten.
Auf den Fotos nach schlechtem Schlaf sahen die Fotografierten laut Angabe der Testpersonen nicht nur müder, sondern auch weniger attraktiv und ungesund aus. Auf die Frage, ob sie mit der müden Person Zeit verbringen würden, antworteten viele mit Nein. Die Bilder nach dem Ausschlafen kamen dagegen besser an und mehr Testpersonen würden mit den Porträtierten ihre Zeit verbringen.
Unbewusster Schutzmechanismus
Die Forscher glauben, dass die soziale Ablehnung einer müden Person ein evolutionärer und unbewusster Schutzmechanismus ist. Müdigkeit schwächt das Immunsystem und hängt daher indirekt mit vielen Krankheiten zusammen. Menschen meiden müde Mitmenschen, um ihr eigenes Infektionsrisiko zu senken. Auch aus der Tierwelt ist hinlänglich bekannt, dass kränkelnde Mitglieder einer Gruppe gemieden werden.