Schlangestehen als Computerspiel

Programmierer veröffentlicht das wohl langweiligste Computerspiel der Welt

Von Ingo Krüger
23. September 2011

Viele Menschen mögen Computerspiele, in denen eine schnelle Reaktion gefragt ist. Ob Action- oder Sportspiel, wer erfolgreich sein will, muss flink handeln. Doch nun gibt es ein Spiel, das gute Chancen besitzt, das langweiligste und ödeste Computerspiel aller Zeiten zu sein.

Schlangestehen wie im echten Leben

Pippin Barr, der Entwickler des Games, fasst seine Spielidee so zusammen: Es gehe, so der Programmierer im Zentrum für Computerspielforschung der IT-Universität von Kopenhagen, um virtuelles Schlangestehen. Inspirieren ließ sich Barr von einer Kunst-Aktion, bei der die Künstlerin Marina Abramovic 75 Tage an einem Tisch im New Yorker Museum of Modern Art saß.

Besucher warteten oft stundenlang, um sich Abramovic schweigend gegenübersetzen zu dürfen. Vorher standen sie geduldig Schlange, bis sie ihren Platz einnehmen konnten.

Genau dies müssen die Spieler nun auch virtuell tun. Barr bezeichnet sein Computerspiel daher auch als einen "Waiter", das Gegenteil eines Shooters, einem Schießspiel. Geduldig müssen die Spieler auf jeden Fall sein. Vordrängeln ist nicht möglich. Wer es dennoch probiert, verliert seinen Platz und ist gezwungen, sich wieder am Ende der Schlange anzustellen.

Das virtuelle Schlangestehen ist übrigens nur zu den Öffnungszeiten des Museums möglich (Mittwoch bis Montag von 16.30 bis 23.30 Uhr, dienstags geschlossen).

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