Schmerzstiller "Pregabalin" soll auch beim Restless-Legs-Syndrom zur Anwendung kommen

Von Cornelia Scherpe
19. Februar 2014

Mit dem Begriff "Pregabalin" werden Patienten bisher nur konfrontiert, wenn sie neuropathische Schmerzen, schwere Angststörungen oder Epilepsie haben. Es handelt sich bei diesem Wirkstoff nämlich um einen Gegenspieler des Neurotransmitters "GABA", der die Beschwerden eindämmen soll.

Forscher vermuteten aber aufgrund der Eigenschaft, GABA zu beeinflussen, dass Pregabalin auch Menschen mit dem Restless-Legs-Syndrom (kurz RLS) helfen könnte. Dies wurde nun in einer Studie getestet und stellte sich als zutreffend heraus.

An der Untersuchung hatten 719 Menschen teilgenommen, die an einem mittleren bis sehr schweren RLS litten. Sie wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und erhielten so verschiedene Dosierungen von Pregabalin. Insgesamt für 52 Wochen bekamen sie entweder 0,25 Milligramm, 0,5 Milligramm oder ein Placebo.

Schon nach einigen Wochen wurde deutlich, dass Pregabalin deutlich besser wirkte als das Placebo. Allerdings vertrugen nicht alle Patienten den Wirkstoff, weshalb sich manche für einen Abbruch der Therapie entschieden.

Verschlechterung durch das Medikament insgesamt geringer ausgefallen

Sehr erfreulich war dagegen, dass die sogenannte "Augmentation" unter der Einnahme deutlich geringer ausfiel, als man es von anderen Wirkstoffen kennt. Sie lag bei gerade einmal 2,1 Prozent.

Unter der "Augmentation" versteht man eine plötzliche Verschlechterung der Beschwerden. Genau das ist das Problem bei der derzeitigen Therapie vom RLS. Die meisten Erwachsenen nehmen dafür einen Dopamin-Agonisten. Doch dabei kann es nach einiger Zeit der Einnahme zu einer Verschlechterung kommen. Bei den Betroffenen setzen die Symptome am Abend deutlich früher ein und sind auch schwerwiegender.

Weshalb es zur Augmentation kommt, ist bisher nicht erklärbar und genau aus diesem Grund ist es schwierig, neue Medikamente zu finden, die diese Nebenwirkung umgehen. Mit Pregabalin könnte jedoch eine erste Alternative gefunden worden sein.