Schutz vor Blasenentzündung: Zucker wirkt so gut wie Antibiotika

Von Cornelia Scherpe
21. August 2013

Frauen neigen aus anatomischen Gründen eher zu einer Blasenentzündung als Männer. Daher steht gerade bei Patientinnen, die schon öfter von einem solchen Harnwegsinfekt betroffen waren, gern das Thema einer Prophylaxe im Raum. Diese Frauen sollen auch dann Medikamente einnehmen, wenn gerade keine akute Entzündung vorhanden ist.

Doch bisher ist das Mittel der ersten Wahl bei jeder Blasenentzündung ein Antibiotikum und diese Medikamente sollten nicht leichtfertig eingesetzt werden. Zum einen können Antibiotika die Flora in Magen und Darm auf Dauer zerstören und zum anderen besteht immer die Gefahr, dass sich gefährliche Resistenzen bilden.

Ein Forscherteam wollte daher einen anderen Weg gehen und arbeitete mit 308 Freiwilligen. Die Frauen wollten gern eine Prophylaxe gegen ihre häufigen Harnwegsinfekte und so teilte man sie in drei Gruppen auf. Gruppe Eins erhielt ein Antibiotikum und Gruppe Zwei bekam nur ein Placebo und diente zur Kontrolle. Die letzte Gruppe schließlich erhielt D-Mannose. Dabei handelt es sich um einen Zucker.

Nach einem halben Jahr sah man sich an, wie sich das Risiko auf weitere Infektionen bei den Frauen entwickelt hatte und staunte nicht schlecht. 61 Prozent der Frauen in der Placebogruppe hatten erneut mindestens eine Blasenentzündung bekommen. Bei jenen unter Antibiotika sank die Gefahr auf nur noch 20 Prozent.

Erstaunlich und erfreulich zugleich war, dass es bei jenen, die den Zucker D-Mannose erhalten hatten, nur noch in 15 Prozent der Fälle zu neuen Harnwegsinfekten gekommen war. Damit erzielte der Zucker mit Abstand das beste Ergebnis und zudem traten in dieser Gruppe nur in acht Prozent der Fälle Nebenwirkungen auf. In der Antibiotika-Gruppe kam man dagegen auf ganze 29 Prozent.