Schwangere mit wenig Oxytocin im Blut erleiden häufiger eine Wochenbettdepression

Bereits seit längerem wird eine Mitschuld von Oxytocin an depressiven Verstimmungen vermutet

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2011

Eine neue Studie zeigt einmal mehr die Macht der Hormone. Jeder Mensch besitzt das Hormon Oxytocin. Für schwangere Frauen spielt es aber eine ganz besondere Rolle, denn es reguliert Dinge wie die Milchproduktion und das Einsetzen der Wehen.

Besitzt eine Schwangere eine zu geringe Menge von Oxytocin im Blut, kann sich das negativ auf das Mutterglück auswirken. Für die genauen Werte wurde bei 74 Frauen während der Schwangerschaft Blut abgenommen und der Hormonhaushalt analysiert. Unmittelbar nach der Geburt durften die Forscher die Frauen befragen, wie sie sich fühlen und ob sie Mutterglück empfinden. Die Ergebnisse sprachen eine eindeutige Sprache.

Oxytocin könnte große Rolle bei unserer Stimmung spielen

Jene Frauen, deren Oxytocin-Wert niedrig war, litten an der bekannten Wochenbettdepression und dies über einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen. Diese Erkenntnis ist besonders interessant, weil Mediziner schon länger davon ausgehen, dass das Hormon eine große Rolle bei unserer Stimmung spielt.

Man vermutet, dass Oxytocin an der Entstehung einer depressiven Verstimmung Mitschuld trägt und uns auch bei Stressreaktionen maßgeblich steuert.