Schwangerschaftsübelkeit in verschärfter Form - Hyperemesis Gravidarum

Von Nicole Freialdenhoven
6. Dezember 2012

So hatte sich der britische Thronfolger Prinz William die Sache auch nicht vorgestellt: Weil seine Frau Kate mit heftiger Schwangerschaftsübelkeit ins Krankenhaus eingeliefert wurde, musste die gute Nachricht vorzeitig bekannt gegeben werden. Nicht einmal die Queen wusste schon Bescheid. Kaum eine werdende Mutter wird von der normalen Schwangerschaftsübelkeit verschont, doch unter Hyperemesis Gravidarum leiden - wie nun Kate Middleton - lediglich 0,5 bis 2% aller Schwangeren.

Betroffene müssen sich mehr als fünfmal pro Tag übergeben, in schweren Fällen sogar bis zu 20mal. Dabei verlieren sie viel Flüssigkeit und riskieren eine Dehydration. Viele Frauen verlieren bis zu 5 Prozent ihres Gewichtes. Weil sich durch die Dehydrierung giftige Stoffe im Körper ansammeln, muss eine Hyperemesis Gravidarum im Krankenhaus behandelt werden, ehe sie lebensgefährlich wird. Die Betroffenen leiden zudem unter extremer Geruchsempfindlichkeit und können Essensdüfte oder Parfüms nicht mehr ertragen.

Eine wissenschaftliche Erklärung für "HG" gibt es nicht. Als Schuldige stehen Hormone wie Östrogen oder Progesteron unter Verdacht, sowie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Infekte. Möglich ist jedoch auch eine psychosomatische Störung, bei der sich durch die Krankheit die Angst vor einer Schwangerschaft oder großer Erwartungsdruck ausdrückt. Gut verständlich, wenn das eigene Kind einmal ein ganzes Königreich erben soll.