Schweizer stimmen für Boni-Begrenzung - Zustimmung aus der deutschen Politik

Von Alexander Kirschbaum
5. März 2013

Deutsche Politiker haben mit Zustimmung auf das Ergebnis des Schweizer Bürgervotums "Volksinitiative gegen die Abzockerei" reagiert. Zwei Drittel der Schweizer hatten sich am Sonntag für eine Begrenzung von Managergehältern ausgesprochen. Um ausufernde Millionengehälter und horrende Abfindungen einzudämmen, sollen nach dem Willen der Bürgerinitiative künftig in der Schweiz die Aktionäre von Unternehmen die Gehälter von Managern festlegen.

Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte an, dass die Bundesregierung diesen interessanten Schweizer Ansatz prüfen werde. Die EU-Kommission arbeite derzeit an einem ähnlichen Gesetzesentwurf, um Spitzengehälter in der Wirtschaft für die Öffentlichkeit transparenter zu gestalten. Das werde die Bundesregierung laut Seibert unterstützen. Auch in den deutschen Parteien regt sich zunehmend Widerstand gegen überzogene Bonuszahlungen.

CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs begrüßte den Schweizer Vorschlag. Gerhard Schick, der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, plädiert auch in Deutschland für eine Verschärfung der Regeln. Selbst der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sprach sich gegen Millionen-Provisionen für Banker aus, da diese in der Gesellschaft moralisch nicht zu verantworten seien.