Selbstbewusstsein im Job - wie Frauen sicherer wirken und ihre Ziele besser durchsetzen

Frauen sollten sich nicht unterkriegen lassen, ihre Anliegen klar formulieren und zu ihrer Meinung stehen

Von Dörte Rösler
20. April 2015

Im Privatleben gelten andere Regeln als im Job. Viele Frauen neigen allerdings dazu, im Berufsleben ebenso harmoniebedürftig und emotional zu reagieren wie zu Hause. Durchsetzungsfähigkeit und Akzeptanz am Arbeitsplatz lassen sich aber lernen.

Klar kommunizieren

Höflichkeit erfordert meist mehr Worte als eine klare Ansage. Gerade Frauen neigen dazu, ihr Anliegen auszuschmücken oder Forderungen blumig zu umschreiben.

Lassen Sie das! Wer um den heißen Brei herumredet, wirkt unsouverän. Erfahrungen in Firmen mit autistischen Kollegen zeigen: Wenn emotionale Untertöne, indirekte Bitten etc. reduziert werden, profitieren alle Mitarbeiter.

Unterschiede akzeptieren

Jeder sieht die Welt durch seine eigene Brille, und zu jedem Thema gibt es verschiedene Meinungen. Wenn ein Kollege anderer Meinung ist als sie, kann es deshalb lohnen, diese nicht gleich abzuwerten.

Hören Sie aufmerksam zu, filtern sie die positiven Aspekte heraus und überlegen, ob sich daraus eventuell neue Möglichkeiten ergeben. Das ist nicht nur höflicher, es belebt auch die Hirnwindungen.

Ebenso gelassen reagiert man, wenn die eigene Meinung auf Gegenwind stößt. Statt sofort auf Konfrontation zu gehen oder von der persönlichen Überzeugung abzurücken, erklären Sie höflich die Vorteile ihrer Meinung. Wer mutig bleibt und hartnäckig Überzeugungsarbeit leistet, setzt sich am Ende oft durch.

Konflikte zügig klären

Wenn Ärger oder Angst aufwallen, ist es sinnvoll, sich kurz zurückzunehmen. Sobald Sie die Situation für sich geklärt haben, sollten Sie Konflikte aber zügig ansprechen und lösen.

Wer zu schüchtern ist, um Probleme mit Kollegen oder dem Vorgesetzten direkt anzusprechen, überlegt sich am besten vorher, wie er das sein Anliegen offen und respektvoll vorbringen kann. Auch wenn sich nicht sofort eine Lösung zeigt - zumindest ist das Thema dann auf dem Tisch.

Tipp: Manchmal verwässern viele Worte den eigenen Standpunkt. Üben Sie, einfach mal "Nein" zu sagen, ohne sich anschließend zu rechtfertigen oder zu entschuldigen.

Die innere Bremse lösen

Unsicherheit wirkt wie eine innere Bremse. Statt der Angst vor neuen Situationen nachzugeben und unbehaglichen Aufgaben aus dem Weg zu gehen, heißt es: raus aus der Komfortzone. Wer den Mut einmal aufgebracht hat, wird merken, dass es viel einfacher ist als gedacht.

Hilfe annehmen

Ein Kollege bietet ihnen Hilfe an? Dann ist es kein Zeichen von Schwäche, diese auch anzunehmen. Wer seine eigenen Grenzen erkennt und gezielt nach Unterstützung sucht, beweist mehr Rückgrat als Zeitgenossen, die immer alles allein schaffen wollen.