Seltene Krankheit lässt bei einer jungen Spanierin die Unterlippe extrem anschwellen

Die Cheilitis granulomatosa kommt nur sehr selten vor, was die Diagnose stark erschwerte

Von Melanie Ruch
29. Januar 2013

Eine 23-jährige Spanierin musste sechs Monate lang mit einer massiv angeschwollenen Unterlippe leben, bevor Ärzte der Uni-Klinik San Cecilio in Granada endlich die richtige Diagnose stellen konnten.

Cheilitis granulomatosa

Zunächst hatten Ärzte vermutet die junge Frau leide an einem Ödem, das durch eine allergische Reaktion hervorgerufen wird. Doch die Behandlung mit Antiallergika zeigte keinerlei Wirkung.

Dermatologie-Spezialisten fanden schließlich heraus, dass die 23-Jährige an einer sogenannten "Cheilitis granulomatosa" leidet, die in diesem Fall durch das extrem seltene Melkersson-Rosenthal-Syndrom ausgelöst wurde.

Das Syndrom kann zu einer Lähmung der Gesichtsnerven, einer gespaltenen Zunge und einer Entzündung der Lippen führen und kommt nur sehr selten vor, was eine Diagnose stark erschwert. Die genauen Ursachen für die Erkrankung sind nicht bekannt.

Behandlung geglückt

Glücklicherweise konnte die Lippenschwellung der jungen Frau durch eine Behandlung mit Kortison und Methotrexat, einem Wikrstoff, der auch bei der Chemotherapie zum Einsatz kommt und der das Immunsystem unterdrückt, in den Griff gekriegt werden. Die Dermatologen versuchen nun die Zellaktivität mit Hilfe von sogenannten TNF-Blockern zu unterdrücken, damit es bei der Patientin nicht zu einer erneuten Schwellung kommt.