Senioren sind eine große Chance für den Einzelhandel

Der Demographiewandel führt zu angepassten Sortimenten in den Super- und Baumärkten

Von Ingo Krüger
21. Mai 2015

Schon 2030 wird Deutschland Statistiken zufolge mit einem Rentneranteil von rund 50 Prozent die älteste Bevölkerung Europas haben. Zudem steigt auch der Anteil an Singlehaushalten weiter.

Best Ager als Waren-Zielgruppe

Für den Einzelhandel nehmen die "Best Ager" eine immer wichtigere Rolle ein. Unternehmen reagieren auf den Trend, indem sie Geschäfte mit breiten Gängen für den Rollwagen ausstatten, Single-Packungen in das Supermarktsortiment aufnehmen oder Brillenablagen in den Umkleidekabinen anbringen. Auch das Angebot in den Filialen ändert sich. So hat der Discounter Aldi Nord im Mai dieses Jahres

  • Rollatoren,
  • Badewannensitze samt Einstiegshilfen und
  • Gehstöcke

im Angebot. Die Baumarktkette Globus verkauft, wie klassische Sanitätshäuser auch,

  • Rollatoren,
  • erhöhte WC-Sitze und
  • Badewannen-Lifte.

Handys mit extra großen Tasten oder Bekleidung speziell für die ältere Generation liegen ebenfalls im Trend.

Demographiewandel und Konsumverhalten

Der Demographiewandel birgt Chancen für die eigentlich kriselnden Warenhäuser, denn ältere Menschen schätzen das Angebot unter einem Dach. So entfällt für sie das oft mühsame Aufsuchen vieler Geschäfte. Wichtig sind auch Sofas zum Ausruhen oder an den Kassen umlaufende Ablageflächen für Taschen. Von großer Bedeutung ist auch die entsprechende Schulung des Personals.

Handelsexperten, wie etwa der Seniorenmarketing-Fachmann Gundolf Meyer-Hentschel, wissen, dass es für den Handel eine entscheidende Regel gibt: Verkäufer dürften Alte nicht als Alte ansprechen. Es gebe zwar immer mehr Senioren - aber keiner wolle dazugehören.