Sensationsfund in Augsburg: Kindergrab aus der Römerzeit entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
11. Oktober 2012

"Für Buritta, die allerliebste Tochter, die acht Jahre, vier Monate und 28 Tage lebte" So rührend liest sich die Grabinschrift eines römischen Mädchens, das vor 2000 Jahren von ihrem Vater Burius in der Siedlung Augusta Vindelicorum bestattet wurde, dem heutigen Augsburg. Mit ihr wurde auch ihr kleiner Bruder Barinianus beerdigt, der nur ein Jahr, sechs Monate und 21 Tage lebte.

Das berührende Kindergrab entdeckten Archäologen in Augsburg nun per Zufall in der Baugrube für eine Tiefgarage. Dass das Grab überhaupt noch vorhanden ist, verdanken sie vermutlich dem Lech, der irgendwann die Gegend überschwemmte und das Gelände unter einer drei Meter hohen Kiesschicht vergrub. Dadurch wurden die Gräber nicht wie so viele andere der späten Römerzeit abgetragen um die Steine anderweitig zu verwenden.

Neben dem Kindergrab wurden auch weitere Mauerreste gefunden, die Zeugnis davon geben, dass sich hier einst ein Gräberfeld und weitere Gebäude befunden hatten. Genaueres ist jedoch noch nicht bekannt - die Archäologen hoffen nun auf weitere Ausgrabungen an der gleichen Stelle.