Seuchenherd Geld - Forscher weisen auf Banknoten Tausende zum Teil gefährliche Mikroorganismen nach

Von Frank Sprengel
30. April 2014

Forscher der Universität von New York untersuchten in einem bis dato wohl einzigartigen Großprojekt Ein-Dollar-Scheine, die sich zur Zeit im Umlauf befinden. Mit modernsten Untersuchungsmethoden fanden sie mehr mehr als 3000 zum Teil noch völlig unbekannte Bakterientypen, Virenarten und Pilzsorten. Gut die Hälfte der gefunden Organismen stammte nach Angaben der Forscher vom Menschen. Daneben wurden aber auch Mikroorganismen tierischen Ursprungs, wie etwa von Hunden, Pferden oder paradoxerweise sogar von Breitmaulnashörnern entdeckt.

Teilweise gefährliche Krankheitserreger auf den Geldscheinen

Die häufigsten Bakterien, die auf den insgesamt 80 untersuchten Scheinen zu finden waren, waren gewöhnliche Aknebakterien. Darüber hinaus fanden die Forscher aber auch potenziell gefährliche Krankheitserreger, die beispielsweise zu Lungenentzündungen, Magengeschwüre und Lebensmittelvergiftungen sowie Staphylokokkeninfektionen oder sogar Diphtherie und Milzbrand führen könnten. Folglich geht von umlaufenden Geldscheinen eine erhebliche Seuchengefahr aus, zumal sie schon aufgrund der auf ihnen befindlichen Gebrauchsrückstände von Menschen und dem Schutze durch die Brieftasche, in Verbindung mit der menschlichen Körperwärme der perfekte Nährboden für Bakterien sind.

Möglichkeiten, dieser Gefahr etwa mithilfe einer Art Geldwäsche entgegenzuwirken, gibt es bislang noch nicht. Der einfache Austausch von Geldscheinen, der derzeit nur alle paar Monate oder auch Jahre erfolgt, ist jedenfalls keine wirkliche Lösung für das Problem. Auch die neuen Scheine werden schon nach kurzer Umlaufzeit zur Brutstätte von Bakterien und anderen Mikroorganismen.