Skilehrer wollen mit kostenlosen Liftpässen um verloren gegangenen Nachwuchs buhlen

Immer weniger Kinder fahren Ski - Politik reagiert mit finanzieller Unterstützung und Vergünstigung

Von Ralph Bauer
31. Januar 2011

Immer weniger Kinder fahren Ski. Dementsprechend bedroht ist auch die Zunft der Skilehrer und zwar nicht nur in Österreich. Erich Melmer, Präsident des internationalen Skilehrerverbandes Interski beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa ein "erhebliches Nachwuchsproblem". Nicht viel besser sei die Situation übrigens in Kanada, den USA oder Japan. Im Land der aufgehenden Sonne hätten bereits mehrere Skigebiete dicht machen müssen.

Mehr neue Sportarten, höhere Preise

Grundproblem dabei ist der demografische Wandel, also die geringere Zahl von Kindern, die überhaupt das Skifahren erlernen könnten. Dazu kommen die Konkurrenz durch andere Sportarten und die hohen Kosten für einen Skiurlaub mit der Familie. Zwar werden Hotels, Pensionen und auch Lifte - etwa mit Sitzheizung - zunehmend komfortabler, aber eben auch teurer.

Dementsprechend hat sich das Altersgefüge etwa der Skitouristen in Österreich verändert und liegt jetzt 35 bis 65. Diese Gruppe gilt als gut betucht und stellt hohe Ansprüche an Gastronomie und etwaigen Wellness-Bereichen in der Unterkunft.

Politik setzt auf Unterstützung sozialschwacher Familien

Um Mädchen und Jungen wieder an das Bretteln heranzuführen, buhlen Verbände und Politik jetzt um Kinder mit Migrationshintergrund. Hierzu sind spezielle Fonds geplant, um sozialschwache Familien zu unterstützen. Zudem wollen die Skilehrer an der Preisschraube nach unten drehen.

Der deutsche Verbandspräsident Norbert Barthle will für Kinder kostenlose Skipässe und Leihski für 20 Euro pro Woche.