Konkurrenz auf der Piste - Skilehrern weht ein rauer Wind entgegen

Von Dörte Rösler
27. März 2014

Der blond gesträhnte Skilehrer mit einer attraktiven Schülerin in jedem Arm ist ein Auslaufmodell. Zwar fordert der Beruf zunehmend Entertainer-Qualitäten, ausländische Konkurrenz und bürokratische Vorschriften haben dem Wedeln auf der Piste aber jede Romantik ausgetrieben. Vor allem Tirol und Frankreich stemmen sich gegen allzuviel Freizügigkeit im Wintersport.

Erwerb der örtlichen Lizenz ist Pflicht

Während Arbeitskräfte in anderen Branchen europaweit nach Jobs suchen dürfen, schotten sich die Skigebiete vom grenzüberschreitenden Binnenmarkt ab. Die zahlenden Gäste dürfen von überall herkommen, wenn ein deutscher Skilehrer in Südtirol, Vorarlberg oder Frankreich unterrichten möchte, muss er erst eine heimische Lizenz erwerben.

Wer ohne die gültigen Papiere auf die Piste geht, muss mit einem Gerichtsverfahren rechnen.

Anwerben internationaler Skilehrer und hohe Anforderungen an Sportler

Die EU-Freizügigkeit hat aber auch die Skischulen verändert. Viele Anbieter werben gezielt ausländische Lehrer, die den internationalen Kunden die Schwungtechnik in ihrer Muttersprache erklären können.

Besonders begehrt sind Sportler mit hoher Berufslizenz, pädagogischem Know-how und mindestens drei Sprachen. In Garmisch-Partenkirchen verdient ein nebenberuflicher Skilehrer damit rund 120 Euro am Tag. In der Schweiz liegt das Einkommen bei 300 Euro - was Neid und Missgunst auf den Pisten kräftig anheizt.