Snowdonia in Wales - Surfen wie in der Karibik

Wer surfen lernen oder seine Technik verbessern möchte, findet hier ganzjährig optimale Bedingungen

Von Dörte Rösler
4. September 2015

Der Snowdonia Nationalpark im Norden von Wales ist ein Eldorado für Wassersportler. Mehr als 100 Seen und wilde Flüsse bieten Gelegenheit zum

Im Surfpark Snowdonia rauschen seit dem Sommer 2015 perfekt geformte 150 Meter lange Wellen durch ein Bassin. Der Surfspaß auf Knopfdruck findet bei Puritanern wenig Anklang, wer surfen lernen oder seine Technik verbessern möchte, findet hier jedoch optimale Bedingungen - das ganze Jahr über.

Wellenreiten vor prachtvollem Panorama

Ein Panorama wie in den Alpen - Wellen wie in der Karibik. Im hügeligen Conwy-Tal, unweit von Dolgarogg, denken Besucher zunächst nicht an Surfvergnügen. Im angrenzenden Nationalpark starten Wanderer zu einer Tür durch die grüne Landschaft, auf den Spuren des legendären König Artus.

Im Snowdonia warten derweil die Teilnehmer am Anfängerkurs auf ihre erste große Welle. Und diese kommt auf Knopfdruck: innerhalb weniger Sekunden türmt sich wie von Zauberhand eine zwei Meter hohe Woge auf und setzt sich rauschend in Bewegung. 16 Sekunden dauert es, bis die Welle hinter den Surfern an den Beckenrand schwappt, alle 90 Sekunden kommt eine neue. Je nach Wunsch lassen sich Taktzahl und Höhe der Wellen regulieren. Für Anfänger stellen die Surflehrer die Anlage auf moderate 70 Zentimeter Wellenhöhe ein.

Umweltverträglicher Surfspaß

Puristen monieren, dass sie im Snowdonia Surfpark keinen Kontakt zu den Kräften der Natur bekommen. Das mag sein. Umweltverträglich und nachhaltig ist die Anlage aber auf jeden Fall. Das Wasser wird ausschließlich vom Regen aufgefangen und fließt über Pipelines aus den umliegenden Bergen in das Becken. Turbinen in den Pipelines liefern gleichzeitig die Energie für die Erzeugung der Wellen.

Die Reinigung von Wasser und Becken erfolgt über UV-Strahlung. Zudem musste für das Becken keine wertvolle Natur geopfert werden. Auf dem Areal befand sich eine Industriebrache, die von den Betreibern für 1,3 Millionen Pfund dekontaminiert wurde.