So werden Bio-Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kontrolliert

Lebensmittelkontrolleure untersuchen Lebensmittel mit Bio-Siegel und versuchen, mögliche Betrügereien aufzudecken

Von Ingo Krüger
28. April 2015

Viele Kunden möchten gerne Lebensmittel aus ökologischem Anbau kaufen, fürchten aber, fälschlicherweise Produkte aus konventioneller Landwirtschaft zu erwerben. Die Befürchtungen sind nicht unbegründet, da es in den letzten Jahren immer wieder zu groß angelegten Betrügereien gekommen ist.

So gelangten etwa unter dem Öko-Siegel "Neuland" hunderttausende konventionell aufgezogene Hühner in den Verkauf. Eine italienische Fälscherbande brachte 2011 etwa 700.000 Tonnen

auf den Markt, die zwar als "bio" deklariert waren, aber Pestizide enthielten.

Der Dottertest zur Unterscheidung von natürlichen und künstlichen Carotinoiden

Lebensmittelkontrolleure versuchen, solche Betrügereien aufzudecken. Sie können etwa im Labor nachweisen, ob in Eiern natürliche Carotinoide aus Mais oder Gras enthalten sind oder künstliche.

Der sogenannte Dottertest liefert genaue Erkenntnisse darüber, ob die Fütterung der Hühner Öko-Standards entspricht. Carotinoide lassen den Dotter stärker gelborange leuchten.

Verstöße gegen die ökologische Lebensmittelwirtschaft sind Ordnungswidrigkeiten

Bestimmte Isotope liefern Rückschlüsse auf den verwendeten Dünger für schnell wachsende Gemüsesorten wie Tomaten und Brokkoli. Chemiker können so herausfinden, ob die Lebensmittel zu Recht als "bio" deklariert wurden. Geregelt wird dies in der EU-Öko-Verordnung.

Allein in Deutschland gibt es aktuell 20 private Kontrollstellen, die die ökologische Lebensmittelwirtschaft überwachen. Verstöße gelten als Ordnungswidrigkeiten.