Soldat will nicht mehr "Weich" sein

Wegen Hänseleien will Soldat nicht mehr "Weich" heißen und zieht vor Gericht

Von Ingo Krüger
26. März 2011

Keine Witze über Namen, gilt im Journalismus als eherne Regel. Doch im Alltag hilft das so manchem Menschen nicht weiter. So auch nicht einem jungen Offiziersanwärter, der in Oberbayern seinen Dienst ableistet. Sein Problem ist sein Nachname: Weich.

Da der Soldat ständig Spott seiner Kameraden und Vorgesetzten ertragen muss, hat er sich dazu entschlossen, seinen Namen zu ändern. Er möchte lieber den Nachnamen seiner Großmutter annehmen. Die trägt einen unauffälligen Allerweltsnamen. Um zu seinem Recht zu kommen, zog der junge Mann nun vor das Verwaltungsgericht München.

Gang zum Psychologen statt Namensänderung

Doch die Richter vermochten seinen Beweggründen nicht zu folgen. Sie lehnten seinen Antrag ab, da eine Namensänderung nur im Ausnahmefall und bei Vorliegen eines wichtigen Grundes möglich sei. Sie diene im Einzelfall dazu erhebliche Unzuträglichkeiten bei der Führung des vorhandenen Namens zu beseitigen. So zum Beispiel bei anstößigen oder lächerlichen Namen.

Das Gericht legte dem Soldaten nahe, ein psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen. Dies akzeptierte der Soldat Weich vorerst. Nun muss das Landratsamt erneut über seinen Wunsch entscheiden.