Somatopsychologie - psychische Probleme können auf unentdecktes körperliches Leiden hinweisen

Fehldiagnosen: Somatopsychologie muss Beachtung geschenkt werden

Von Cornelia Scherpe
24. August 2011

Dass die Seele den Körper krank machen kann, ist weitgehend bekannt. Viele bekommen beispielsweise Kopf- oder Magenschmerzen, wenn sie unter Stress stehen. Dasselbe funktioniert jedoch auch in die andere Richtung.

So ist zum Beispiel bewiesen, dass der Mangel an bestimmten Nährstoffen zu Depressionen führen kann, oder eine fehlerhafte Schilddrüsenaktivität zu vermehrter Aggression führt. Bei diesen Fällen spricht der Arzt von Somatopsychologie. Die Seele reagiert auf Probleme im Körper, die aber nicht jeder Mediziner gleich sieht.

Das Problem der Somatopsychologie

Kommt ein Patient mit Burn-out, Depressionen oder Schlafstörungen zum Arzt, werden oft Fehldiagnosen gestellt, da der Betroffene selbst nicht weiß, dass er in Wahrheit ein körperliches Leiden hat. So können sogar geistige Erkrankungen wie Borderline und Schizophrenie in einigen Fällen auf Stoffwechselerkrankungen zurückgeführt werden. Statt Psychopharmaka benötigen diese Patienten eine Therapie dieser Grunderkrankung.

Viele leiden aber jahrelang und erhalten keine angemessene Behandlung, da die Somatopsychologie als Fachbereich der Medizin nicht gut erforscht ist, wie ihr Gegenstück. Psychosomatische Erkrankungen werden nämlich bereits im Studium eingehender betrachtet, was dazu führt, das viele Ärzte auf dem Gebiet der Somatopsychologie nicht so gut bewandert sind.