Sonnenaktivität zur Geburt - Studie findet Zusammenhang zur Lebenserwartung

Menschen, die in einer ruhigen Phase der Sonne zur Welt kommen, sollen länger leben

Von Cornelia Scherpe
9. Januar 2015

Die Sonne ist der Stern, um den unsere Erde kreist. Ohne ihr Licht und ihre Wärme hätte sich kein Leben gebildet. Dennoch bringt die Sonne nicht nur Gutes mit sich.

Ihre UV-Strahlung kann Zellen zerstören und Dinge wie Hautkrebs triggern. Eine Studie aus Norwegen hat nun herausgefunden, dass die Sonnenaktivität zum Zeitpunkt der Geburt sogar einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben könnte.

Der Zyklus der Sonne

Die Forscher aus Norwegen werteten alte Kirchendaten aus und konnten so die Informationen von 3.000 Menschen einsehen, die zwischen 1676 und 1878 geboren worden waren. Auch über ihren späteren Todeszeitpunkt hatte man Daten.

Mit den Methoden der modernen Wissenschaft ließ sich berechnen, wie aktiv die Sonne zum Zeitpunkt der einzelnen Geburten war. Dafür muss man wissen, dass die Sonne einen Zyklus von elf Jahren hat, der in den ersten rund acht Jahren wenig Aktivität hat und damit eine geringere Strahlenbelastung auf der Erde bringt.

Strahlenbelastung und Lebenserwartung

In den letzten drei Jahren eines Sonnenzyklus nehmen die Sonnenflecken und damit die Intensität der UV-Strahlung zu. Verglichen mit den Geburtsdaten fanden die Forscher dabei einen Zusammenhang zur Lebenserwartung.

Demnach lebt ein Mensch im Schnitt 5,2 Jahre länger, wenn er in einer ruhigen Phase der Sonne zur Welt kommt.

Kritik

Die Forscher vermuten dabei einen direkten Zusammenhang mit der DNS-Synthese. Da die UV-Strahlung Zellen beschädigen kann, verändert eine hohe Strahlenlast vermutlich eher die DNS und führt zu Schäden im Genom.

Kritiker der Studie verweisen auf eine ältere Untersuchung, in der bereits die Lebensdaten vergangener Generationen mit der Sonnenaktivität verglichen worden waren. Damals hatte man keinen solchen Zusammenhang gefunden.

Die norwegischen Forscher halten dagegen, dass Menschen aus nordischen Gefilden mit sehr heller Haut anfälliger für die UV-Strahlen sind und daher eher Zellschäden erleiden.