Spaceliner: In 90 Minuten mit dem Raketen-Jet nach Australien

Von Ingo Krüger
2. Februar 2012

In nur 90 Minuten von Deutschland nach Australien. Dies ist zwar noch Zukunftsmusik, aber in 40 Jahren könnte es bereits alltäglich sein. Möglich soll es der "Spaceliner" machen. Er ist eine Kombination aus Rakete und Linien-Jet. Entwickelt hat das Modell das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Der "Spaceliner" soll die Fähigkeit besitzen, in einer Höhe von 80 Kilometern durch die Erdatmosphäre zu fliegen. Er ist wie das "Space Shuttle" als Senkrechtstarter konzipiert. Beim Start liegen die Passagiere auf den Sitzen nach hinten gelehnt.

Die Konstrukteure des Raketen-Jets haben auch an den Notfall gedacht und den Einbau einer Rettungskapsel vorgesehen. Der "Spaceliner" soll umweltfreundlich dahingleiten. Er benötigt Raketentreibstoff, bestehend aus flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff. Daher bilden sich während des Flugs keine klimaschädlichen Gase wie Kohlendioxid und auch keine Stickoxide.

Problematisch ist noch die Lärmentwicklung des Jets. Er soll mit Mach 18, also 18-facher Schallgeschwindigkeit (22 000 Stundenkilometer), fliegen können. Der "Spaceliner" wäre daher sehr laut. Experten planen daher mit speziellen Startplätzen, die weit von Wohngebieten entfernt sein sollen. Außerdem soll es auf jedem Kontinent nur jeweils einen von ihnen geben.

Da das Projekt hohe finanzielle Kosten verursacht, ist das DLR noch auf der Suche nach privaten Investoren.