Spezialkamera spürt bei Krebs-Operation Tumore auf

Von Ingo Krüger
7. November 2013

Zwischen Tumorgewebe und gesundem Gewebe gibt es häufig kaum einen Unterschied. Auch verstreute Krebsnester und Frühkarzinome sind nur schwer zu lokalisieren. Sie werden daher in Operationen nicht erkannt und daher auch nicht entfernt. Ein internationales Forscherteam hat jetzt eine Methode vorgestellt, mit der selbst kleinste Tumorreste sichtbar werden.

Die Patienten erhalten vor einer Operation Fluoreszenzfarbstoffe, die das Tumorgewebe einfärben. Durch eine Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge wird die Fluoreszenz angeregt. Befallenes Gewebe, Arterien und dünne Nerven leuchten in den unterschiedlichsten Farben. Dabei nutzen die Chirurgen eine neu entwickelte Spezialkamera.

Das sogenannte multispektrale Fluoreszenz-Kamerasystem soll künftig etwa in OP-Mikroskopen und Endoskopen zum Einsatz kommen. Dabei muss der Operateur das richtige Fluoreszenz-Filterset auswählen. Bei dem Eingriff erhalten die Ärzte dank einer eigens entwickelten Software Bilder in Echtzeit auf einem Bildschirm. Selbst millimetergroße Tumorreste oder Metastasen sind so zu erkennen. Erste klinische Versuche sind für 2014 geplant.