Neue Hightech-Kamera soll bei Operationen zielsicher Tumoren aufspüren

Bei vielen Krebspatienten muss eine Operation durchgeführt werden, bei der das gesamte Tumorgewebe chirurgisch entfernt wird. Doch nur wenn wirklich jede einzelne Zelle des Tumors erwischt wird, kann die OP auf lange Sicht Erfolg haben. Hier liegt derzeit noch ein großes Problem, denn auch der beste Chirurg kann kleine Tumoren übersehen oder winzige Reste gar nicht mit dem Auge wahrnehmen.

Erster Prototyp erfolgreich

Für dieses Problem haben Forscher sich etwas einfallen lassen und haben eine neue Hightech-Kamera entwickelt. Diese soll künftig bei allen Krebs-Operationen dabei sein und den Chirurgen zeigen, wo noch Tumorgewebe ist. Bisher gibt es allerdings nur einen Prototyp, der jedoch sein Können schon unter Beweis gestellt hat.

Krebszellen werden mit Fluoreszenzfarbstoffen eingefärbt und leuchtet

Die Idee dahinter basiert auf der Arbeit mit Fluoreszenzfarbstoffen. Dem Patienten wird vor dem eigentlichen Eingriff eine Injektion gegeben, die diese Farbstoffe enthält. Diese färben im Körper aber nicht irgendwelches Gewebe ein, sondern heften sich ganz gezielt an die Tumorzellen. Die Kamera nun wird während der Operation eingesetzt, um das Innere des Körpers zu betrachten und ist dabei auf die Fluoreszenzfarbstoffe eingestellt. Die Farbstoffe haben je nach Farbe eine ganz spezifische Wellenlänge und auf diese ist die Kamera voreingestellt.

Beim Blick durch die Kamera wird das Tumorgewebe also zum Leuchten gebracht, während das restliche und gesunde Gewebe überhaupt nicht reagiert. Dieser Effekt ist so stark, dass auch geringe Gewebemengen dem Chirurgen sofort ins Auge fallen. Dabei kann der Arzt verschiedene Farben auch gleichzeitig für unterschiedliche Dinge einsetzen. Bisherige Kameras, die mit Farbstoffen arbeiten, können das noch nicht leisten. So kann der Chirurg zum Beispiel neben den Tumoren auch bewusst gesunde Blutgefäße in einer zweiten Farbe einfärben, damit er während der OP diese besser sieht und umgehen kann.