Mit Fluoreszenz soll ein Tumor während einer OP kenntlich gemacht werden

Floureszenz-Farbstoff macht Tumoren sichtbar und erleichtert Suche für Chirurgen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. September 2011

Um dem Chirurgen die Suche nach Tumoren während einer Operation zu erleichtern, sollen diese durch einen Fluoreszenz-Farbstoff gekennzeichnet werden. Dies wurde jetzt in einer ersten klinischen Studie bei der Operation eines Ovarialkarzinom durchgeführt. Dabei konnten auch kleinste Tumore mit einem Spezialkamerasystem, das aus drei schwenkbaren Kameras mit zwei Lampen besteht, sichtbar gemacht werden.

Weil ein bösartiger Eierstock-Tumor anders auf einen Rezeptor für Folsäure reagiert als gesunde Zellen oder auch gutartige Tumore kann man diese zu 90 bis 95 Prozent voneinander unterscheiden, so dass man dadurch mit einer Verbindung von einem fluoreszierenden Farbstoffs mit der Folsäure die betroffenen Tumore kennzeichnen kann. Die speziellen Kameras konnten dann dem Chirurgen diese Tumore und die Metastasen anzeigen.

Bessere Erfolgsquote durch Kennzeichnung der Tumoren

An dieser ersten Studie nahmen zehn Patientinnen teil, bei denen ein Verdacht auf ein Ovarialkarzinom bestand. Im Fazit konnten die Chirurgen bei den Patientinnen, bei denen auch ein bösartiger Tumor vorhanden war, zusätzlich 34 kleinste Tumore entfernt werden, bei einer normalen Durchführung der Operationen hätte man nur sieben gefunden. Durch die neue Art der Operation mit der Bildanzeige kam es aber nur zu einer geringen Verlängerung der Operationszeit um etwa zehn Minuten.

Das neue Kamera-System soll noch weiter entwickelt werden, so dass man es zukünftig auch bei anderen Krebsoperationen einsetzen kann, so beispielsweise auch bei Gebärmutterkrebs, Lunge sowie Nieren, wo zu 80 Prozent ein bösartiger Tumor auf einen Rezeptor für Folsäure reagiert. Diese Reaktion ist bei Brust- und Darmkrebs aber nur zu 50 Prozent zu finden.